Mittwoch, 11. September 2013

Es war einmal...

Naja oder so ähnlich...
Im Moment habe ich leider auch nicht sehr viel positives zu berichten (verunglückte Kochversuche möchte ich nicht veröffentlichen), deshalb eine kleine Reise in die vergangenen Jahre mit Hashi. Die Zeit vor Hashi versuche ich weitestgehend auszublenden, einfach weil man sich ja auch nicht immer selber frustrieren muss...

Ich bin von dieser Erkrankung vermutlich etwa 10 Jahre betroffen, vielleicht auch schon länger - nobody knows... Ich bin von uns Bloggern mit meinen süßen 27 wohl die Älteste, bedeutet Hashi habe ich etwa seit Ende der Pubertät.

Die Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse sind wie folgt charakterisiert:

Haut, Haare, Nägel 

  • Haarausfall
  • trockene, blasse Haut
  • brüchige Nägel  
Psyche und Persönlichkeit
  • allgemeines Desinteresse
  • depressive Verstimmung
 Herz und Kreislauf
  • langsamer Puls
  • hoher Blutdruck
 Magen und Darm
  • Verstopfung
  • unkontrollierte Gewichtszunahme
 Sexualität und Fruchtbarkeit
  • Fehlgeburten
  • Libidoverlust
  • Potenzschwäche
  • Abnahme der Fruchtbarkeit
 Nerven und Muskeln
  • muskuläre Schwäche und Kraftlosigkeit
  • Bewegungen verlangsamt
  • Störungen im Bereich der Sinnesorgane
 Stoffwechsel
  • Kälteintoleranz
  • Erhöhung der Blutfettwerte
Diese Liste ist noch nicht vollständig und darf gerne vervollständigt werden (Quelle: "Henning informiert" ein Flyer, der bei meinem Hausarzt in der Praxis lag)

Was hat das Ganze nun mit mir zu tun? Nun ja, ich habe die Symptome, die mich betreffen bzw. betroffen haben, kursiv gestellt. Im Prinzip fast alle! Aktuell habe ich nicht mehr so viele Symptome bzw. ich habe Symptome, die ich nicht klar einer Unterfunktion oder einer Überfunktion zuordnen kann. Einige habe ich auch, die klar dem Autoimmunprozess zuzuordnen sind.

Symptome der Immunkrankheit:
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Verhärtung von Sehnen und Muskeln (insbesondere im Nackenbereich)
  • Schmerzen im Bereich der Schilddrüse, Kloßgefühl im Hals, Heiserkeit
  • Unterschiedliche Hautveränderungen (Neubildung von Leberflecken am gesamten Körper)
  • Trockenheit der Schleimhäute
  • Stimmungslabilität
  • neurologische Symptome (Neuritiden)
  • allg. Schwäche, Erschöpfung, grippeähnliches Gefühl
  • Blutarmut
  • Übelkeit und Magen-Darm-Probleme
  • Lymphknotenschwellung
  • Infektanfälligkeit
  • erhöhte Leberwerte
  • Schwellungen an Armen, Beinen, Bauch und im Gesicht 
(Quelle: Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis, Leveke Brakebusch und Armin Heufelder)

Auch hier habe ich die Symptome, die mich betreffen/betrafen krusiv gestellt, manche davon habe ich auch nur, wenn ich einen Schub habe...

Was mich persönlich am meisten einschränkt sind drei Dinge: die Konzentrationsschwierigkeiten, bei denen viele sagen, ich sei einfach faul und wolle nicht lernen, die allgemeine Schwäche und mein Gewicht... Das ist wirklich ein Punkt, der mich psychisch und physisch am meisten belastet. Vor der Erkrankung war ich normal, würde ich heute sagen, ich habe schon immer sehr viel Sport getrieben und weil ich sehr klein bin, trug ich oben 32/34 (bzw. teilweise 140/152 also Kindergröße) und unten 34/36 auch mit 17/18/19 noch... Insgesamt habe ich wohl krankheitsbedingt maximal 40 kg zugenommen, also mich mal eben verdoppelt. Kein schönes Gefühl!! Aktuell geht mein Gewicht wieder runter, da ich ja kein Gluten (und noch viele andere Dinge) mehr esse. Ich würde schätzen, dass es seit Anfang April etwa 15 kg sind. Leider ist dies aber noch immer mein Zielgewicht/Wohlfühlgewicht.

Bis heute habe ich keinen Weg gefunden, gesund abzunehmen oder das Gewicht über einen längeren Zeitraum, also vielleicht ein Jahr, zu halten... Es geht runter, weil ich gerade eine gute Phase habe oder einen Weg etwas abzunhemen, und dann geht es wieder hoch, weil ich gerade eine schlechte Phase habe. Oder - und da sind wir beim nächsten Thema, weil ich einen Partner gefunden habe und mir Sexualität auch sehr wichtig ist und damit lande ich automatisch beim Thema Verhütung. Ich habe sehr lange die Pille genommen und habe sie dann vor drei Jahren abgesetzt. In der Zeit bis heute habe ich zwei Pillenversuche gestartet und bin heute auf dem Standpunkt: NIE WIEDER!!! Aber dann muss man sich zwangsläufig mit Alternativen befassen und so richtig gute gibt es irgendwie ja doch nicht. Dadurch, dass die Pille so ein Renner war und ist, sind mMn alternative Wege auch nie so richtig konsequent verfolgt worden... Oder aber es fehlt einem das nötige Kleingeld (Stichwort: Gynefix)...
Die Pillenversuche sind wiederholt ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt und der ist bei einer derart großen Schwachstelle wie Hashimoto dann einfach mal abgekratzt... Ok, ich übertreibe etwas, aber vom Gewicht her hatte ich in kürzester Zeit mein altes Gewicht wieder, obwohl ich immer noch viel Sport mache. Damals war der Zusammenhang Hashimoto und Gluten für mich allerdings noch gänzlich unbekannt! Ich wünsche mir sehr, endlich wieder eine akzeptable Kleidergröße tragen zu können und dadurch mich wieder wohler in meinem Körper zu fühlen und irgendwann auch einen Partner zu finden. Hashimoto selber ist schon eine große Belastung, aber dann auch noch viel zu dick zu sein macht die Sache in meinen Augen um so schwerer. 

Dies soll Euch zunächst einen kleinen Einblick in mein Leben mit Hashi gewähren, er ist noch nicht vollständig und sollte demnächst erweitert werden :)

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